Die Wiedereröffnung des Aschaffenburger Rathauses nach einem Hackerangriff wird als Erfolgsgeschichte dargestellt. Die Stadtspitze lobt die schnelle Reaktion seines Teams, doch zeigt der Vorfall Schwachstellen, die dringend adressiert werden müssen, insbesondere im Kontext der laufenden Digitalisierung der Verwaltung. Die KI hat dazu einen Stadtratsantrag gestellt. Abgesehen von den offensichtlichen Mängeln der Sicherheitsvorkehrungen, die das Misstrauen der Bürger*innen vertiefen, wäre der ernste Vorfall auch eine Gelegenheit, einmal innezuhalten und zu fragen, ob die euphorische Verfolgung einer immer weiteren Digitalisierung tatsächlich so wünschenswert ist.
So rudern skandinavische Vorreiterländer bei ihren Plänen zur weiteren Digitalisierung zurück – nicht nur der Anfälligkeit für Sicherheitsbedrohungen wegen.1 Sie weisen auch darauf hin, dass es nicht sein kann, dass die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Nutzung öffentlicher Infrastruktur (Bus&Bahn, Post, medizinische Versorgung, kommunale Verwaltung, …) davon abhängig ist, dass der Mensch Internet hat, ein Smartphone bei sich trägt, eine bestimmte App installiert hat und auch genau weiß, wie man mit all dem umgeht. Überlegungen zur Entschleunigung der Digitalisierung – auch im Bildungsbereich2 – werden bereits ernsthaft angestrengt.
Die Stadt Aschaffenburg sollte den Vorfall als Weckruf verstehen.
Wie auch immer – wo IT eingesetzt wird, muss ihre Sicherheit auf jeden Fall proaktiv gestaltet werden und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, um ein optimales Schutzniveau sicherzustellen. KI-Stadtrat Jürgen Zahn stellt dazu fest: „100 % Sicherheit wird es nicht geben, aber Maßnahmen gegen Hackerangriffe, die mittlerweile ein hochprofessionelles Geschäftsmodell sind, müssen von der Stadtspitze einschließlich des Stadtrats uneingeschränkt priorisiert werden.“ Wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns unter info@kommunale-initiative.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Ihr Stadtrat – Jürgen Zahn
*) unbequem aus Verantwortung.
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