In der Tradition des aktiven Erinnerns lädt das BgR auch in diesem Jahr zur Gedenkveranstaltung an die sogenannte „Reichspogromnacht“ ein. Die KI ist seit vielen Jahren Mitglied. Die Kundgebung findet am 9. November ab 17:00 Uhr hinter der Sandkirche statt, im Anschluss ziehen die Teilnehmer gemeinsam zur Veranstaltung am Wolfsthalplatz. Der Ort „hinner de der Sandkerch“ hat für viele Aschaffenburger eine besondere Bedeutung: Bis Ende der 1960er Jahre befand sich dort das städtische Gefängnis, in dem die Faschisten ihre Opfer inhaftierten. Für viele war dieser Ort die erste Station auf dem Weg in die Konzentrationslager.
Eine Gedenktafel erinnert dort an die Opfer, die durch das Engagement von Antifaschisten ihren Platz erhalten hat. Die Veranstaltung findet vor dem Hintergrund statt, dass es die schrecklichen Erfahrungen politischer und rassistischer Verfolgung waren, die die Verfasser des Grundgesetzes bewogen haben, ein uneingeschränktes Asylrecht in Artikel 16 zu verankern. Seit Anfang der 1990er Jahre wird dieses Recht jedoch zunehmend eingeschränkt – begleitet von rechtspopulistischen Kampagnen gegen Migranten und Geflüchtete, wie sie auch damals genutzt wurden, um Vorurteile und Ressentiments zu schüren. Seit Anfang der Neunziger Jahre wird es immer mehr eingeschränkt. Auch damals wurde eine rechte Stimmung gegen Migrant:innen und Geflüchtete instrumentalisiert. Aktuell melden sich immer mehr Politiker aus bürgerlichen Parteien zu Wort und wollen das individuelle Asylrecht aus dem Grundgesetz streichen. Das BgR ruft die Menschen in Aschaffenburg und Umgebung auf, im Gedenken an den historischen Hintergrund des Artikels 16 GG nicht nur schützend vor diese demokratische Errungenschaft zu stellen, sondern sich für ihren Ausbau und die menschenwürdige Umsetzung stark zu machen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns unter info@kommunale-initiative.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Ihr Stadtrat – Jürgen Zahn
*) unbequem aus Verantwortung
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