Das sind wir unseren Kindern und Kindeskindern schuldig
Es tut sich schon was beim Klimaschutz in Aschaffenburg. Aber ist dies ausreichend, um die Klimaziele zu erreichen? Dazu stand im Umwelt- und Klimasenat am 07.12.22 ein brisanter Punkt auf der Tagesordnung: Es geht um die kommunale Förderung und den Ausbau von Photovoltaik (PV) Anlagen. Für die Förderung sind 280.000 Euro eingeplant (verteilt bis 2025), was wir gemäß unserem Stadtratsantrag für die Förderung von Balkon-PV-Anlagen befürworten. Sonnenstrom ist nicht nur wichtig für die Klimawende, sondern auch für die Energiesicherheit und entlastet den Geldbeutel.
In der Vorlage heißt es jedoch: „Bei der aktuellen Zubau-Rate von PV-Anlagen wird die Stadt Aschaffenburg ihre territorialen Klimaschutzziele weiterhin weit verfehlen und die erforderliche Klimaneutralität bis 2040 nicht einmal annähernd erreichen“. Das ist eine ehrliche, aber desaströse Aussage! Mitte 2020 hat der Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen. Aber haben die Stadt und der Stadtrat gemäß einem Notstand gehandelt? Nach einem Machtwort des Bundesverfassungsgerichtes – effektiver Klimaschutz ist eine Pflicht, die das Grundgesetz dem Gesetzgeber auferlegt – ist die Erreichung der Klimaschutzziele mittlerweile gesetzlich verankert, aber die Aschaffenburger Administration ignoriert das. Viele Anträge der KI und anderer zum Thema Klimaschutz wurden in den letzten Jahren mit der Mehrheit des Stadtrates abgelehnt. Dabei wissen wir doch: Wir sind die letzte Generation, die den Klimakollaps verhindern kann. Statt die Klimawende offensiv anzugehen und konkret zu handeln, wird taktiert, verzögert und verhindert. Ein unfassbarer und schamloser Wortbruch zur Zielsetzung des ausgerufenen Klimanotstandes, wie wir meinen. Hat jetzt die Stadt ihre Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz endgültig verloren?