Mehr Menschen als erwartet folgten dem Aufruf zur Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine
150 TeilnehmerInnen hatten KI und Attac beim Ordnungsamt angemeldet, nahezu die dreifache Menge folgte unserem Aufruf und demonstrierte gegen den Krieg in der Ukraine. Neben den beiden Veranstaltern stellten SPD, ÖDP, LINKE, Interventionistische Linke (IL), GRÜNE und Friedenstrommler Redner. Auch eine schon länger in AB ansässige Ukrainerin berichtete spontan vom Leid ihrer Familie in ihrem Herkunftsland. Bürgermeister Leiderer gab einen Überblick, wie sich die Stadt auf Ankommende aus dem Kriegsgebiet vorbereitet.
Die Kundgebung war insgesamt sicherlich keine Jubelveranstaltung zur herrschenden Regierungslinie. Dazu war das Motto zu eindeutig eines der Friedensbewegung, zudem sorgten etliche Redebeiträge für entschiedenen Widerspruch. Einige Anwesenden zeigten Ungeduld, als solche Positionen insbesondere zur Einschätzung der Vorgeschichte des Krieges und kritische Haltungen zu anderen Völkerrechtsbrüchen, aber auch zum aus dem Hut gezauberten 100-Mrd-Bundeswehr-Schattenhaushalt oder zur 180-Grad-Wende in der deutschen Sicherheitspolitik vom Rednerpult kamen. Wir meinen: Die Möglichkeit zu verschiedenen, ja auch gegensätzlichen Einschätzungen sind eine der oft genannten Grundlagen von Demokratie, von der gerade im Zusammenhang mit der Ukraine viel gesprochen wird. Sie sollten ausgehalten werden.
Zwischen den Redebeiträgen gab es immer wieder Protest- und Friedenslieder, vorgetragen von Ludwig Stauner und Reinhard Frankl. Er interpretierte u. a. das Lied „Nie wieder Krieg! Nie wieder!“, das der Mannheimer Liedermacher Bernd Köhler eigens für die dortige Friedenskundgebung am 26. Februar geschrieben hat.
Die Friedenstrommler rhythmisierten die Veranstaltung mit ihren Trommeleinlagen. Ihre Sammelaktion am Rande der Veranstaltung erbrachte mit dem Verkauf von gespendeten, handgefertigten Modellautos über 500 Euro für die Ukraine-Hilfe der „Ärzte ohne Grenzen“.
Redebeiträge zum Nachlesen: