Aschaffenburg trauert – Politik-Spitzen instrumentalisieren

Aschaffenburg trauert – Politik-Spitzen instrumentalisieren

In diesen Tagen herrscht tiefe Erschütterung in Stadt und Umland. Die jüngsten Ereignisse, die das Leben Unschuldiger auf grausame Weise beendet und viele weitere Menschen schwer gezeichnet haben, lassen uns alle betroffen zurück. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser sinnlosen Tat, bei ihren Familien und Freunden, deren Leid und Trauer wir kaum ermessen können.
Es fällt schwer, Worte zu finden. Aber wenn wir damit im Moment auch nicht dem Schmerz gerecht werden können – wir können und dürfen nicht still in unserer Trauer bleiben angesichts der ungeheuren, scham- und pietätlosen Instrumentalisierung eines Mordes – begangen von einem mutmaßlich psychischen Kranken, der offenbar seit Monaten polizei- und behördenbekannt war.

Erscheint das aktuelle Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten bei der nötigen Suche nach behördlichem und politischem Versagen würdelos, so empfindet die KI die Versuche der Rechten – bis hin in ihre offen faschistischen Ausleger – auf der Betroffenheitswelle zu surfen, als besonders unappetitlich. Wer in seinen Parolen schon immer gegen Fremde gehetzt hat, wer meinte, Nordafrikaner – um nur ein Beispiel zu nennen – als generell gewalttätig und damit als nicht zu Duldende hinstellen zu müssen, der sollte sich schämen, jetzt bei den Opfern von „unseren Kindern“ zu sprechen oder den Familienmitgliedern Mitgefühl zu versichern – Mitgliedern einer Bevölkerungsgruppe, die man ausdrücklich am liebsten „remigrieren“ sprich abschieben würde.

Diese Heuchelei ist unerträglich.

Versuche, ewiggestrige „Ausländer raus“-Parolen zu beleben und migrationsfeindliche Programme unter die Menschen zu bringen, müssen weiterhin deutliche Absagen erteilt werden. Einiges ist hier in den letzten Tagen auch schon gelungen. Als KI engagieren uns für Lösungen, die die Ursachen von Gewalt und Verzweiflung an der Wurzel packen. Lasst uns innehalten, erinnern und unsere Menschlichkeit bewahren!
Ihr Stadtrat Jürgen Zahn, *) unbequem aus Verantwortung

ki-ab

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