KI: Kein Vergeben – Kein Vergessen!

KI: Kein Vergeben – Kein Vergessen!

Der 27. Januar wurde in Deutschland 1996 bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag, Tag des „Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Es ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945. Die Vereinten Nationen erklärten ihn 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“.

„Nie wieder Faschismus“, „Gegen alte und neue Nazis“, „Gegen jeden Antisemitismus“, „Die Vernichtung des Nazismus mit all seinen Wurzeln ist unser Ziel“ (Buchenwaldschwur): Mit solchen Plakaten hat das Bündnis gegen Rechts Aschaffen­burg-Miltenberg (BgR) am vergangenen Donnerstag diesen Tag begangen. Die Kommunale Initiative (KI) unterstütze die Gedenkveranstaltung nicht nur politisch, sondern auch durch Teilnahme und Tatkraft einiger ihrer Mitglieder.

Etwa 50 Menschen standen am vergangenen Donnerstag ab 18.00 Uhr auf dem Kurt-Eisner-Platz am Herstallturm Spalier, durch das die Passanten zwischen Weißenburger- und Friedrichstraße liefen. Die meisten eilten vorbei, etliche hielten jedoch vor den Plakaten an und lauschten für ein paar Minuten den Texten und Liedern, die von der Tonkonserve aus den Lautsprechern tönten.

Statt eigener Redebeiträge …

…waren in einer 45-minütigen Tonmontage Zeitzeugenberichte zu hören von dem Regensburger Ernst Grube und der im letzten Juli verstorbenen Esther Bejarano, ehemals Mitglied im Mädchenorchester Auschwitz. Schilderungen von überfüllten Transporten in Viehwaggons, vom Leben im Milbertshofener Ghetto und in Theresienstadt, von zynischer Begleitmusik des Mädchenorchesters bei der Ankunft von Menschen-Transporten in Auschwitz und schließlich auch von glücklichen Momenten der Befreiung bewegten die Zuhörenden. Leise, tiefgründige Lieder wechselten sich ab mit Aufnahmen von Esther Bejarano und der „Microphone Mafia“, deren starke Rhythmen den Abendverkehr durchstampften. Das letzte Lied – geschrieben von der englischen Gruppe Chumbawamba zum Tode des Hitlervertreters Hess im Gefängnis von Spandau – endet mit dem Versprechen: „Und wir geben keine Ruhe bis die letzten Nazis krepier’n“.

Für die KI gilt es weiterhin gegen das Vergessen anzukämpfen, gerade wenn wieder Geschichtsrelativierungen die Runde machen“, so die KI-Vorsitzende Brigitte Bert.

ki-ab

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