OB, Stadtverwaltung und CSU-Fraktion im Kampf um den Kies vorerst gescheitert.
Kein Raubbau an der Kulturlandschaft hinter dem Schönbusch!
Wer hat sich nicht schon über ein Rudel Rehe auf den Wiesen und Ackerflächen hinter dem Schönbusch-Park entlang der Darmstädter bzw. Obernburger Straße gefreut? Doch diesen drohte Gefahr: Wie auch im Landkreis Miltenberg sollten Bagger für Kies- und Sandabbau tiefe Löcher in die Landschaft fressen. So sah es jedenfalls ein Antrag vor, der Anfang Dezember im Stadparlament beraten wurde. Im Verein mit SPD, Grünen und ÖDP konnte die Kommunale Initiative (KI) in einer Kampfabstimmung die Ablehung durchsetzen. Damit wurde dem Ansinnen von OB, Stadtverwaltung und CSU-Fraktion, das Gebiet zwischen Schönbusch und Sonneck für den Kiesabbau freizugeben, zunächst ein Riegel vorgeschoben. Hauptargumente der Umwelt- und Naturschützer:
„Dieser Kiesabbau mit Kratern von 11 Metern Tiefe schadet dem Grundwasser“ – so die SPD-Fraktion, und, „wir müssen die Frischluftschneise und den Grünzug schützen“ – so KI, Grüne und ÖDP. Auch wenn von Seiten der SPD-Fraktion ein Abbau bis zu 7 Metern Tiefe befürwortet wird, bleibt es wohl beim Aus für dieses Projekt. Wir können davon ausgehen, dass es für Firmen unrentabel ist, dort einen solchen Trockenabbau zu betreiben. Damit ist dann auch hoffentlich ein mögliches Gewerbegebiet in dieser Grünkulturlandschaft vom Tisch. Aber: Bleiben wir wachsam!
Die KI hatte sich von Anfang an lautstark gegen eine solche Planung ausgesprochen. Im Vorstand der KI gibt es vielmehr Vorstellungen, dass auf den Flächen hinter dem Schönbusch ein Botanischer Garten mit Gastronomie und anschließendem Testgelände für klimaresistente Bäume entsteht. Das wäre einerseits ein weiterer touristischer Anziehungspunkt im Zusammenhang mit dem Park Schönbusch und andererseits ein proaktiver Beitrag zu den Klimaveränderungen, die bereits im Gange sind.
Der Flächennutzungsplan hatte ein Gewerbegebiet hinter dem Schönbusch vorgesehen. Die KI war bei dessen Verabschiedung die einzige Gruppierung im Stadtrat, die konsequent für den Erhalt von Natur und grüner Nutzung gestimmt hat. Schließlich hat auch die Regierung von Unterfranken die Planung eines Gewerbegebietes dort abgelehnt. Wir von der KI bleiben Anwalt für Natur- und Umweltschutz – auch im Jahre 2022.
Unseren Mitgliedern danken wir für ihren Einsatz in diesem Jahr.
Bleiben wir zuversichtlich!
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