KI: Mehr soziale Verantwortung beim Wohnungsbau!

KI: Mehr soziale Verantwortung beim Wohnungsbau!

Foto (privat): Der Marxhof als Vorbild im sozialen Wohnungsbau – Die Erfolge des „Roten Wien“ der 20er Jahre wirken bis heute.

160 neue Wohnungen im Bahnhofsquartier/Damm hat der Umwelt- und Verwaltungssenat letzte Woche genehmigt. Dies klingt erst einmal gut.

Dass davon nur 6 (in Worten: sechs!) „mietpreisgebunden“ sind, ist allerdings kein gutes Zeichen. Insbesondere vor dem Hintergrund 4000 fehlender Wohnungen in Aschaffenburg. Und noch dazu, wenn die Stadt den Investoren mit vielen Befreiungen entgegenkommt. Die meisten Wohnungssuchenden in Aschaffenburg wollen bzw. können nur preisgünstig mieten und keine Wohnungen für 500.000 Euro kaufen. Das müssten sie aber bei diesen Projekten. Hier geht es nämlich in erster Linie um gewinnmaximierten Bau von Eigentumswohnungen. Doch leider blieb die KI mit ihrer Forderung nach 20 bis 50 Prozent gefördertem Wohnungsbau bei großen Neubauprojekten bisher allein.

Dass bei einem der Großprojekte einer Investorengruppe vorhandene Miethäuser abgerissen, die Mieter gekündigt wurden und nun auf der Straße stehen, hält die KI schlichtweg für unsozial. Würde die kommunale Stadtbaugesellschaft solche Projekte anpacken, hätten die Mieter gleich Ersatzwohnungen bekommen. Aber hier geht es um Rendite. 150 Eigentumswohnungen bringen im Verkauf rund 60 bis 70 Millionen. Eine Rendite von 25% ist durchaus realisierbar. Wer will sich in so einem Fall mit Mietern herumschlagen? Der KI scheint es naiv zu glauben, die Stadt könnte nach einer Genehmigung mit den Bauherrengesellschaften nachverhandeln, um ein soziales Entgegenkommen zu erreichen und die Zahl der „mietpreisgebundenen“ Wohnungen von 6 auf (gerade einmal) 9 erhöhen. So der Wunsch im Senat.

Wer als privater Bauträger Befreiungen vom Gemeinwesen erwartet, muss auch soziale Mietwohnungen anbieten. Das ist vorher knallhart auszuhandeln und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Eine soziale Politik hat sich daran zu orientieren. Grundproblem ist allerdings, dass es in Aschaffenburg viele Gebiete ohne B(ebauungs)-Plan gibt. In einem B-Plan kann man den Anteil an Sozial-Wohnungen festschreiben und muss nicht auf Knien bei den Investoren betteln. Die KI wird einen entsprechenden Stadtratsantrag stellen.

ki-ab

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