Auf der Podiumsdiskussion von „Fridays for Future“ im Colos-Saal sprachen sich alle vier OB-Kandidaten gegen die Variante 3 zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt aus. Obwohl es von Experten und Wissenschaftlern aus zwei Gutachterbüros als bestes Konzept empfohlen wurde, laufen die Positionen aller vier auf weiterhin massiven Autoverkehr mitten durch die Stadt hinaus. CSU-, SPD- und FDP-Kandidaten sind für die Variante „1 plus“, die lediglich eine 30km/h-Zone vorsieht. Auswirkungen auf die Verkehrsmenge – gleich Null. Der Grüne Kandidat ist für die Variante 2 – einen Einbahnstraßenring durch die Innenstadt. Das würde heißen: Durchgangsverkehr von West nach Ost über den Landing und von Ost nach West über die Weißenburger Straße weiterhin möglich.
Die Innenstadt wird damit nach wie vor durch zwei Durchgangsstraßen in drei Teile gespalten. In die obere Altstadt, die untere Altstadt bis zum Herstallturm und in das Bahnhofsviertel. Die Variante 3 – der Vorschlag der KI – sieht hier eine Umweltzone vor, durch die kein Durchgangsverkehr mehr möglich ist. Lediglich Zufahrten zu den Parkhäusern und Anwohnerverkehr ist möglich. Dies ist sowohl aus Lärm- und Luftverschmutzungsgründen als beste Lösung bewertet als auch für die Andienung und zum Umstieg auf den ÖPNV.
Schreckgespenst Schleichverkehr
Das von den Weiter-so-Kandidaten übergroß an die Wand gemalte Schreckgespenst einer Steigerung des Schleichverkehrs in den Wohngebieten kann leicht durch flankierende Maßnahmen in (saubere) Luft aufgelöst werden. Siehe auch die Lösung im Brentanoviertel. Wir fordern die OB-Kandidaten auf, ihre sture Haltung zu überdenken und der Expertise bzw. dem Rat der Wissenschaftler und Gutachter zu folgen. Auf die Auto-Lobby zu hören und den ewig gestrigen Konzepten zu folgen, ist der falsche Weg. Die Verkehrswende brauchen wir jetzt! Nicht erst in 10 Jahren. Das fordert auch „Fridays for Future“ in anderen Städten. Denn das Zeitfenster, die drohende Klimakatastrophe noch abzuwenden, ist wahrlich schmal.