Kulturtage und Abendveranstaltungen zu den Kulturtagen sind keine Shopping-Termine und Einkaufsveranstaltungen. Auch die rund 3000 Beschäftigten des Aschaffenburger Einzelhandels (insbesondere der City-Galerie) haben das Recht, an diesem Kultur-Samstagabend bis 24:00 Uhr teilzuhaben. Für diese Beschäftigten bietet der darauffolgende Sonntag zu wenig Erholung und auch ein weiteres Mal kaum Gelegenheit, Kulturveranstaltungen zu besuchen.
Das Ladenschlussgesetz in Bayern setzt enge Grenzen für Sonderöffnungen. Eine Ausnahme im Jahr kann gemacht werden, wenn das Verkaufen nicht im Mittelpunkt steht und vor allem ein Zusammenhang mit einer Kulturveranstaltung besteht. Dies ist und war hier nicht der Fall. Wer shoppen geht, geht nicht gleichzeitig zu einer oder mehreren Kulturveranstaltungen an diesem Abend. Die Attraktivität der Innenstadt hängt nicht an solchen Shopping-events. Die Losung für eine Kulturstadt muss heißen: Kultur statt Kommerz!
Im nächsten Jahr wird hoffentlich ein Stadtrat gewählt, der solche Kommerztermine ablehnt. Das gilt dann übrigens auch für die verkaufsoffenen Sonntage, die die Bewohner und Bewohnerinnen der Innenstadt belästigen. Wie hieß doch die Losung des DGB in den 60er Jahren: Samstags (und Sonntags) gehört Vati (und Mutti) mir! Offensichtlich hat Aschaffenburg in dieser Beziehung den Rückwärtsgang eingelegt.