Investoren und Klimakiller freuen sich!
Aschaffenburg und sein Umland stoßen pro Einwohner und Jahr ca. 11.000 Tonnen CO2 aus. Der Bundesdurchschnitt liegt bei ca. 9000. Hier gibt es also einiges zu tun, auch in Aschaffenburg. Die Europawahl und die Fridays-for-Furture-Bewegung zeigen, dass die Menschen einen konsequenten Klimaschutz wollen. Umso erstaunlicher ist es, dass am 26. Juni im Stadtrat (SR) eine Baumschutzverordnung (BSV) mit Mehrheit von SPD und CSU wiederholt abgelehnt wurde.
Viele Mitglieder im Stadtrat haben Kinder und Enkel. Was erzählt denen Opa eigentlich in ein paar Jahren, wenn sie Fragen: Was habt ihr gegen die Klimakatastrophe unternommen? Was wäre wohl die Antwort? Wir haben weiter dreckige Busse und LKW durch die Stadt fahren lassen, wir haben eine Umweltmessstation die wir an den Stadtrand verlegt haben, wir haben eine Baumschutzverordnung verhindert, etc. Da werden sich die Opas wohl schämen müssen.
Der Sommer 2018 und der Juni 2019 (einer der heißesten Juni-Monate aller Zeiten) sind deutliche Zeichen des Klimawandels. Im SR allerdings werden diese deutliche Zeichen nicht erkannt oder schlichtweg ignoriert. Die Mehrheit von CSU und SPD macht weiter wie bisher, obwohl das Forstamt in derselben Sitzung berichtet, dass aufgrund des Klima Schocks im Sommer 2018 massenhaft die Buchen in unseren Stadtwäldern sterben und ein nie da gewesener Kahlschlag droht. In der Fasanerie müssen aus Sicherheitsgründen in den nächsten Wochen ca. 70 Buchen gefällt werden. Da wird dann jeder Spaziergänger direkt sehen, dass der Klimawandel auch in AB anrichtet.
Was ist im SR passiert? Die KI hat wiederholt einen Antrag zum Erlass BSV gestellt, so wie das in vielen anderen Städten bereits erfolgreich praktiziert wird. In den zurückliegenden Jahren sind immer wieder für das Stadtklima sehr wertvolle Bäume illegal der Kettensäge zu Opfer gefallen. Dieser Baumfrevel wurde mit lächerlichen Bußgeldern z.B. von 350€ geahndet. Ein Witz, wenn man bedenkt, wie wertvoll ein Baum für das Mikroklima in einer Stadt ist. Ein durchschnittlicher Baum produziert 40Kg Sauerstoff/Tag, bindet 56Kg CO2/Tag und verdunstet 450L Wasser/Tag. Sorgt also für saubere Luft, kühlt und bindet Staub und CO2. (s.a. https://www.ki-ab.de/baumquiz.htm ). Bis ein gefällter Baum wieder seine segensreiche Wirkung entfaltet, vergehen bis zu 50 Jahre. Die Bäume sind also ohne Vorbehalt zu schützen. Eine BSV kann zwar auch keine illegale Fällung verhindern, aber diese kann so gestaltet werden, dass die Bußgelder wirklich schmerzhaft sind und kein unbedeutender Mückenschiss. Die Stadtverwaltung mit ihrer Beschlussvorlage und die GroKo im SR haben dies verhindert. Zu guter Letzt hat sich auch der OB, Klaus Herzog, höchstpersönlich geoutet: Der Vorschlag der KI, den Antrag zu vertagen und fraktionsintern erneut zu beraten, wurde von ihm gnadenlos abgebügelt – der OB als oberster Klimakiller!