Über Jahre waren sich alle im Stadtrat einig: Vor dem Schloss an der Schlossmauer sollten in Zukunft keine Autos mehr parken. Doch frei nach Adenauers „was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern?“: Alle Parteien – ob CSU wie gewohnt, aber auch SPD, Grüne, UBV und FDP oder auch der OB – stimmten im Planungssenat letzte Woche für eine weitere Blechmauer vor der Schlossmauer. Welch eine Schande! Die Schokoladenseite der Stadt, die schönste Stadtansicht mit Schloss und Mainufer soll wieder mit Kfz-Blech verschandelt werden. Wenn’s nach der CSU geht, natürlich für die Pendler aus dem Landkreis, denen man ein kostenfreies Parken zugesteht. Obwohl im Umkreis von 300 Metern Parkhäuser für Millionen gebaut wurden. Auch hier waren sich viele Stadträte bisher vom Grundsatz her einig, dass in Zukunft bei möglichen Parkplätzen entlang der Suicardusstraße diese nur für Anwohner gelten sollen. Wir meinen: Aschaffenburg verfügt mit Schloss Johannisburg, der Oberstadt und der dazugehörigen Mainpromenade über ein kulturhistorisches Gesamtensemble, was seinesgleichen am gesamten Main sucht. Dies gilt es zu bewahren und sorgsam zu gestalten. Inwiefern da Parkplätze dazugehören, das dürfte wohl für jeden ernst zu nehmenden Stadtplaner ein Rätsel sein. Nein, liebe Stadträte, historische Beschlüsse sehen wahrlich anders aus.
Wir können nur hoffen,
dass diese Planung den Bürgern auf einer Bürgerversammlung
vorgelegt wird. Die Bürger von Aschaffenburg werden diese
Verschandelung nicht akzeptieren!